Bundesinnenministerin Faeser und MAKKABI Deutschland gedenken der Opfer des Olympia-Attentats 1972

Typ: Pressemitteilung , Datum: 29.07.2024

120 Nachwuchssportlerinnen und -sportler aus Deutschland bei den European Maccabi Youth Games 2024

Bundesinnen- und Sportministerin Nancy Faeser hat gestern gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von MAKKABI Deutschland, dem Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dr. Abraham Lehrer, und dem Antisemitismusbeauftragten des Landes Hessen, Uwe Becker, der Opfer des Attentats auf die Olympischen Spiele 1972 in München gedacht. Die Zeremonie in Frankfurt am Main fand im Rahmen der Vorbereitung der European Maccabi Youth Games 2024 statt.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser: "Wir werden das unermessliche Leid der Angehörigen der Opfer des Münchner Olympia-Attentats von 1972 nie ungeschehen machen können. Das Attentat hat tiefe Wunden hinterlassen. Es fehlte viel zu lange an Aufarbeitung, Transparenz und der Übernahme von Verantwortung. Dem sind wir uns als heutige Bundesregierung sehr bewusst und haben deshalb gehandelt, um die Familien der Opfer zu unterstützen und das Geschehene endlich umfassend mit einer wissenschaftlichen Kommission aufzuarbeiten. Es ist und es bleibt eine zentrale Aufgabe unseres Staates, Jüdinnen und Juden in Deutschland vor Hass und Gewalt zu schützen. Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 sehen wir deutlich mehr antisemitische Vorfälle auch in unserem Land. Dem stellen wir uns mit unseren Sicherheitsbehörden entschieden entgegen.

Genauso wollen wir jüdisches Leben fördern und stärken – überall in unserer Gesellschaft und gerade auch im Sport. Es ist ein tolles Signal, dass 120 junge Athletinnen und Athleten von MAKKABI Deutschland an den European Maccabi Youth Games 2024 in London teilnehmen, wo jüdisches Leben und Sportsgeist gefeiert werden."

Alon Meyer, Präsident von MAKKABI Deutschland: "Wir gedenken nicht nur der elf israelischen Athleten und des deutschen Polizisten, die vor 52 Jahren in München ihr Leben verloren haben, sondern wir erinnern uns auch daran, dass der Kampf gegen Antisemitismus noch lange nicht gewonnen ist. Die Ereignisse vom 7. Oktober 2023 haben uns schmerzlich vor Augen geführt, wie aktuell und real die Bedrohung durch Hass und Gewalt gegen Juden ist. Unsere Aufgabe ist es, die Erinnerung an die Opfer lebendig zu halten und uns entschlossen gegen jede Form von Antisemitismus zu stellen. Lasst uns gemeinsam für eine Zukunft arbeiten, in der solche schrecklichen Ereignisse der Vergangenheit angehören."

Bei dem Terroranschlag wurden am 5. und 6. September 1972 elf Mitglieder der israelischen Olympiamannschaft ermordet: Mosche Weinberg, Yossef Romano, Ze'ev Friedman, David Mark Berger, Yakov Springer, Eliezer Halfin, Yossef Gutfreund, Kehat Shorr, Mark Slavin, Andre Spitzer und Amitzur Shapira. Auch der deutsche Polizist Anton Fliegerbauer verlor bei diesem antisemitischen Anschlag sein Leben. Bundesinnenministern Nancy Faeser hat im April 2023 eine internationale Kommission zur Aufarbeitung des Attentats eingesetzt. Acht international renommierte Forscherinnen und Forscher arbeiten das Attentat auf die israelische Mannschaft sowie dessen Vor- und Nachgeschichte umfassend wissenschaftlich auf.

Bei den European Maccabi Youth Games 2024 in London werden ab dem 30. Juli 120 Junioren-Sportlerinnen und -Sportler von MAKKABI Deutschland im Alter von 12 bis 18 Jahren in sieben verschiedenen Sportarten an den Start gehen. Bei den Maccabi Youth Games geht es neben dem sportlichen Wettstreit darum, jüdische Werte und jüdische Gemeinschaft zu leben. Die Spiele in London sind ein bedeutender Schritt auf dem Weg zur Maccabiah 2025, die in Israel stattfinden wird. Sie ist mit über 11.000 Athletinnen und Athleten eines der größten Sportevents der Welt. Jüdische Sportlerinnen und Sportler aus der ganzen Welt werden in Tel Aviv, Jerusalem und zahlreichen weiteren Orten in ganz Israel antreten und um die Maccabiah-Medaillen kämpfen.

Der Platz vor dem Dienstgebäude am Moabiter Werder

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