Ein sicheres "Heimspiel für Europa": Millionen Fans feierten ein friedliches Fußballfest in Deutschland

Typ: Pressemitteilung , Datum: 15.07.2024

Positive Bilanz zur UEFA EURO 2024 / Bundesinnenministerin Faeser und NRW-Innenminister Reul danken Einsatzkräften / Deutlich weniger Sicherheitsvorfälle als erwartet

Bundesinnen- und Sportministerin Nancy Faeser und Nordrhein-Westfalens Innenminister Herbert Reul ziehen eine durchweg positive Bilanz zur Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. NRW hatte für die Länder die EM-Vorbereitung koordiniert. Die UEFA EURO 2024 verlief ganz überwiegend friedlich. Die Zahl der sicherheitsrelevanten Vorfälle war deutlich geringer, als bei einem Sportereignis von dieser Größe zu erwarten war. Die Sicherheitskonzepte haben umfassend gegriffen. Ein wesentlicher Grund dafür war die hohe Polizeipräsenz, die insbesondere die Länderpolizeien, aber auch die Bundespolizei sichergestellt haben.

Etwa 2,6 Millionen Menschen haben im letzten Monat die 51 Spiele in den zehn Stadien verfolgt. Hinzu kamen etwa 6 Millionen Menschen, die die Fanzonen besuchten. Im ganzen Land wurden während der UEFA EURO 2024 etwa 2.100 Veranstaltungen mit EM-Bezug registriert, darunter ca. 940 Public Viewing-Veranstaltungen bundesweit.

Bundesinnenministerin und Sportministerin Nancy Faeser: "Wir haben das großartige Fußballfest im Herzen Europas erlebt, das wir uns alle gewünscht haben. Unser Land hat sich als guter Gastgeber präsentiert. Viele Bilder dieses Sommers werden unvergesslich bleiben. Die EM wird den Sport in Deutschland nachhaltig stärken, vor allem durch viele Ehrenamtliche, die wir für das Engagement für den Sport begeistern konnten.

Unsere starken Sicherheitsmaßnahmen haben in allen Bereichen gewirkt. Wir waren vorbereitet auf alle denkbaren Gefahren von islamistischem Terrorismus, über Gewalt durch Hooligans bis hin zu Cyberangriffen und gefährlichen Drohnenflügen – und wir haben uns gegen alle Bedrohungen gewappnet. Es gab deutlich weniger Sicherheitsvorfälle und Straftaten, als unsere Sicherheitsbehörden bei einem Ereignis mit vielen Millionen Menschen vorher erwartet hatten. Dafür war vor allem die sehr hohe Polizeipräsenz überall im Land entscheidend. Unser größter Dank und Respekt gilt deshalb den zehntausenden Einsatzkräften der Polizei in den Ländern und bei der Bundespolizei, den Rettungskräften und den vielen Ehrenamtlichen und Volunteers. Der riesige Kraftakt hat sich gelohnt."

Herbert Reul, Innenminister von Nordrhein-Westfalen: "Unsere Polizei hat geliefert! Dass die Europameisterschaft größtenteils friedlich verlief, war eine Teamleistung aller Sicherheitsbehörden der Länder und des Bundes, gemeinsam mit unseren internationalen Kolleginnen und Kollegen. Unsere Vorbereitungen waren genau richtig. Die Maßnahmen und Konzepte, die wir uns in den zurückliegenden Jahren kleinlich überlegt haben, waren genau das, was eine Europameisterschaft im Jahr 2024 gebraucht hat. Ich danke allen, die dafür gesorgt haben, dass es ein fröhliches, friedliches Turnier geworden ist. "

Weitere Informationen zum Thema Sicherheit:

  • Die überwiegende Anzahl der Spiele verlief ruhig und geordnet. Die von Bund und Ländern erarbeiteten Sicherheitskonzepte haben umfassend gegriffen. In Anbetracht der Größe der Veranstaltung, der abstrakten Bedrohungsszenarien und der im Vorfeld geäußerten Sicherheitsbedenken gab es nur wenige sicherheitsrelevante Vorfälle. Diese liegen insgesamt erheblich unter dem, was die Sicherheitsbehörden erwartet hatten. Als Hauptursachen für den überwiegend ruhigen Verlauf sind das hochprofessionelle und wirksame Auftreten aller Sicherheitsbehörden des Bundes und der Länder und ihre enorme Präsenz in der Fläche zu nennen. So wurde vor allem das subjektive Sicherheitsgefühl spürbar gestärkt. Die Zusammenarbeit zwischen Bund und Ländern, den Gastgeberstädten und der UEFA als Ausrichterin des Turniers lief vertrauensvoll und sehr gut.
  • Die Polizeien der Länder und des Bundes stellten über den Turnierzeitraum etwa 2.340 Straftaten mit EM-Bezug fest, darunter rund 700 Körperverletzungsdelikte, ca. 120 Diebstähle und ungefähr 200 Hausfriedensbrüche. Registriert wurden zudem 140 Gewaltdelikte gegen Polizeivollzugskräfte. Insgesamt gab es über den Turnierzeitraum etwa 115.000 polizeiliche Maßnahmen mit EM-Bezug, darunter fast 1.000 Gefährderansprachen, etwa 320 Gewahrsamnahmen und rund 170 Festnahmen.
  • Für alle Beteiligten war die Fußball-EM ein großer Kraftakt. Für die Bundespolizei war es der größte Einsatz ihrer Geschichte, sie hatte jeden Tag etwa 22.000 Kräfte im Dienst für die Sicherheit der EM. Das Technische Hilfswerk unterstützte die Gastgeberstädte und andere Behörden mit etwa 13.000 überwiegend ehrenamtlichen Kräften.
  • Die Polizeien des Bundes und der Länder haben Hooligans keine Chance für die befürchteten größeren Auseinandersetzungen gegeben. Zwar waren Hooligans vor Ort, aber das präsente Auftreten der Polizeibeamten des Bundes und der Länder und vor allem robuster Bereitschaftspolizeikräfte hat Versuche, Gewalttaten zu verüben, weitgehend unterbunden. Es erwies sich auch als wirksam, dass Personen, die während des Turniers Straftaten in Deutschland begingen, ein nationales Stadionverbot in ihren Heimatländern drohte. Das hatte eine erhebliche Abschreckungswirkung auf Hooligans.
  • Die Einbeziehung internationaler Partner hat sich erneut bewährt. Das International Police Cooperation Center (IPCC) in Neuss setzt für zukünftige Sportgroßveranstaltungen – auch im internationalen Bereich – weitere Maßstäbe. Der nationale und internationale Informationsaustausch war schnell und zuverlässig. Der Einsatz von 580 ausländischen Polizeikräften aus allen teilnehmenden Staaten im IPCC, in den Gastgeberstädten und im Aufgabenbereich der Bundespolizei hat dazu beigetragen, potentielle Gefahren frühzeitig zu erkennen, zu deeskalieren und das Sicherheitsgefühl der Gäste aus ganz Europa zu stärken.
  • Die anlassbezogenen Binnengrenzkontrollen, die als Teil der Sicherheitsvorkehrungen für das Turnier an allen deutschen Binnengrenzen durchgeführt wurden und noch bis zum 19. Juli 2024 laufen, haben sich als wirksame Maßnahme erwiesen. Das Konzept von lageabhängigen, flexiblen Kontrollen hat sich bewährt. Im Zeitraum vom 7. Juni bis zum 15. Juli 2024 wurden 1.112 Haftbefehle vollstreckt, ca. 8.300 unerlaubte Einreisen registriert und über 100 Hooligans an der Einreise nach Deutschland gehindert. Die vollstreckten Haftbefehle umfassen eine große Bandbreite von Fällen, jedoch überwiegend aus dem Bereich der Klein- und Allgemeinkriminalität.
  • Trotz der Teilnahme der Ukraine haben Phänomenbereiche wie Cyberkriminalität oder Desinformation als Ausdruck einer hybriden Bedrohung keine gravierende Rolle
  • Vereinzelt wurde die Bühne, die die UEFA EURO 2024 geboten hat, dafür genutzt, extremistische Parolen zu skandieren oder extremistische Gesten zu zeigen. Wo Straftaten begangen wurden, ist die Polizei konsequent eingeschritten. Insgesamt bewegte sich die Zahl politisch motivierter Straftaten im Zusammenhang mit dem Turnier auf einem niedrigen Niveau.

Weitere Informationen zu den Themen Nachhaltigkeit und Engagement:

  • Die etwa 16.000 Volunteers aus 124 Nationen haben dem Turnier ein freundliches Gesicht gegeben. Mit dem vom BMI und der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt ins Leben gerufenen Programm für ein langfristiges Engagement Volunteers sollen sie dazu ermutigt werden, sich auch über die Fußball-EM hinaus ehrenamtlich einzubringen.
  • Das „Fans welcome“-Programm der Bundesregierung ist auf großes Interesse gestoßen. Die Fanbotschaften haben sich als zentrale Anlaufstellen in den Städten bewährt. Auch die mobilen Fanbotschaften der teilnehmenden Nationen, die an den Spieltagen zusätzlich eingerichtet wurden, sind gut angenommen worden. Insgesamt haben in den Fanbotschaften über 70.000 Beratungsgespräche stattgefunden, es wurden 30.000 Fanguides verteilt.
  • Das Nachhaltigkeitsprogramm der Bundesregierung mit über 60 ressortübergreifenden ökologischen, sozialen und kulturellen Begleitmaßnahmen ist nach einer ersten Bewertung gut angenommen worden. Die Maßnahmen werden in den kommenden Monaten evaluiert.
  • Der UEFA-Klimafonds mit 7 Millionen Euro zeigt Verantwortung für unvermeidliche Emissionen und kommt unmittelbar den Sportvereinen in Deutschland zugute. Mit Mitteln werden Projekte für klimafreundliche Infrastruktur in über 190 Vereinen gefördert. Es zeigt sich ein großes Interesse und Bewusstsein der Vereine für nachhaltige Entwicklung.

Weitere Informationen finden Sie hier:

www.bmi.bund.de/euro2024

www.im.nrw.de

Der Platz vor dem Dienstgebäude am Moabiter Werder

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