Persönliche digitale Brieftasche für Bürgerinnen und Bürger: Sichere Identifizierung und Verwaltung amtlicher Dokumente mit dem Smartphone

Typ: Pressemitteilung , Datum: 29.11.2023

Erster Architektur-Vorschlag für European Digital Identity Wallet veröffentlicht / Aufruf zur Beteiligung.

Das European Digital Identity Wallet (EUDI-Wallet) ist eine persönliche digitale Brieftasche, mit der sich Bürgerinnen und Bürger sowie Organisationen künftig digital ausweisen können sollen. Außerdem sollen sie ihre Identitätsdaten und amtlichen Dokumente darin speichern und verwalten können. Viele Bürgerinnen und Bürger nutzen bereits ähnliche Anwendungen auf ihren Smartphones, um Tickets oder Bordkarten zu speichern oder ihre Bankkarten für Zahlungen bereitzuhalten. Im Zuge der Revision der EU-Verordnung über elektronische Identifizierung im Binnenmarkt (eIDAS-Verordnung 2.0) sollen von den EU-Mitgliedstaaten ausgestellte beziehungsweise zertifizierte EUDI-Wallets zukünftig für alle Europäerinnen und Europäer zur Verfügung stehen und eine vertrauenswürdige und sichere digitale Identität gewährleisten.

Im Juni 2023 startete das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) einen offenen Konsultations- und Architekturprozess für eine entsprechende Infrastruktur unter Beteiligung von Vertreterinnen und Vertretern aus Verbänden, Unternehmen, der Wissenschaft und Verwaltung sowie der Zivilgesellschaft. Nun ist ein Architektur-Vorschlag zur Diskussion mit der Öffentlichkeit veröffentlicht.

Dr. Markus Richter, CIO des Bundes, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern und für Heimat: "Mit dem Architektur- und Konsultationsprozess haben wir ein transparentes und partizipatives Format zur Entwicklung einer prototypischen Infrastruktur für EUDI-Wallets ins Leben gerufen. Die Veröffentlichung des ersten Architektur-Vorschlags ist ein entscheidender Meilenstein auf dem Weg zur Entwicklung von EUDI-Wallets. Der Vorschlag konsolidiert erste Arbeitsergebnisse des Architektur- und Konsultationsprozesses. Er lädt zur Kommentierung, Diskussion und gemeinsamen Weiterentwicklung mit Expertinnen und Experten aus Unternehmen, Wissenschaft, Verbänden und Verwaltung sowie interessierten Bürgerinnen und Bürgern ein."

Erster Architektur-Vorschlag für EUDI-Wallets

Unter den Prämissen Sicherheit, Datenschutz und positive Nutzungserfahrung beleuchtet der auf der Plattform OpenCoDE veröffentlichte erste Architektur-Vorschlag drei verschiedene Varianten für den Umgang mit persönlichen Identitätsdaten und stellt deren Vor- und Nachteile gegenüber. So sollen Nutzende ihre Identität gegenüber Diensteanbietern sicher nachweisen können.

Transparenter und partizipativer Entscheidungsprozess

Interessierte haben jederzeit die Möglichkeit, auf der Austauschplattform OpenCoDE direktes Feedback zu allen Elementen des Prozesses und zum jeweiligen Zwischenstand des veröffentlichten Architektur-Vorschlags zu äußern. Die Kommentare und Anmerkungen werden gesammelt, ausgewertet und im weiteren Verlauf berücksichtigt.

Der nun veröffentlichte erste Architektur-Vorschlag wurde von einem Projektteam des BMI und des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), unterstützt von der Bundesagentur für Sprunginnovationen (SPRIND GmbH) und der Bundesdruckerei GmbH erstellt. Im Rahmen zweier Workshops im August 2023 zu Bedarfen und Anwendungsfällen sowie im Oktober 2023 zu Geschäfts- und Betriebsmodellen wurde zusätzlicher Input gesammelt und weiter aufbereitet.

Im Januar 2024 sollen die nächsten Workshops stattfinden, bei denen Datenschutz und Datensparsamkeit sowie die Ausarbeitung der Wallet-Architektur im Fokus stehen.

Die Präsentation des abschließenden Betriebs- und Architektur-Vorschlags soll im Februar 2024 erfolgen.

Weitere Informationen sowie die Möglichkeit zur Beteiligung gibt es unter https://bmi.usercontent.opencode.de/eidas2/start/

Der Platz vor dem Dienstgebäude am Moabiter Werder

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