Gemeinsames Pressestatement Deutschland-Türkei zum Tatgeschehen in Hanau

Typ: Pressemitteilung , Datum: 03.03.2020

Die Innenminister Deutschlands und der Türkei sind bestürzt und erschüttert über den schrecklichen Anschlag in Hanau, bei dem am 19. Februar 2020 zehn Menschen ermordet und fünf weitere verletzt wurden. Der mutmaßliche Täter handelte dabei offenkundig aus rassistischen und islamfeindlichen Motiven. Unter den Opfern befinden sich mehrere Menschen türkischer Herkunft. Die Innenminister Deutschlands und der Türkei drücken allen Betroffenen und ihren Angehörigen ihr tief empfundenes Mitgefühl aus. 

Opferschutzbeauftragte und alle Behörden unterstützen die betroffenen Menschen, wo sie nur können. 

Seitens der Ermittlungsbehörden wird alles getan, um diese Tat vollständig aufzuklären und ein klares und vollständiges Bild von Tat und Täter zu erlangen. Hierzu gehört auch die lückenlose Abklärung, ob der Täter alleine handelte oder in Kontakt mit Rechtsextremisten und Terroristen stand. 

Dies war der dritte rechtsterroristische Anschlag in Deutschland binnen weniger Monate aus rassistischer und extremistischer Gesinnung. Das macht deutlich, dass der Kampf gegen Rechtsextremismus und Fremdenhass entschlossen fortgesetzt werden muss. Mit ihren Verbrechen wollen die Täter auch Zwietracht säen, gegenseitige Vorurteile nähren und ganze Bevölkerungsgruppen gegeneinander aufbringen. Das werden wir nicht zulassen. 

Die besonnene Reaktion der betroffenen Gruppen, insbesondere auch der Türkinnen und Türken sowie aller Deutschen mit türkischen Wurzeln ist ein ermutigendes Zeichen dafür, dass wir uns durch Terror nicht auseinanderbringen lassen. Deutschland und die Türkei sind sich einig darin, dass die Saat des Hasses nicht aufgehen darf. 

Wir stimmen auch darin überein, dass das beste Mittel zur Vermeidung einer Konfrontation zwischen Religionen und Weltanschauungen eine enge Zusammenarbeit ist. Alle hierfür eingerichteten Kanäle wollen wir intensiv nutzen. Das friedliche Zusammenleben setzt wechselseitige Kenntnis und Wertschätzung voraus.

Der Platz vor dem Dienstgebäude am Moabiter Werder

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