Gegen das Vergessen: BMI-Auszubildende treffen die Schoa-Überlebende Ruth Winkelmann

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: Heimat & Integration , Datum: 21.01.2025

Die Zeitzeugin berichtet im Rahmen der Gedenkkampagne „#WeRemember“ von der Deportation ihrer Familie, Verfolgung und den Folgen der Schoa.

Ruth Winkelmann war fünf Jahre alt, als die Nazis an die Macht kamen. Als zehnjähriges Mädchen erlebte sie die Novemberpogrome in Berlin.

Die 1928 geborene Berlinerin war Tochter einer christlichen Mutter und eines jüdischen Vaters, wurde beinahe deportiert und musste ab ihrem 13. Lebensjahr Zwangsarbeit leisten.

aktuelles Zitat:

"Ich bin dankbar, dass ich vielen jungen Menschen meine Geschichte erzählen kann."

Ruth Winkelmann

Ruth Winkelmann

"Ich überlebte im Untergrund und versteckt in einer Laube in Berlin-Wittenau“, berichtete Frau Winkelmann. Die Ehe ihrer Eltern wurde wegen sogenannter ‚Rassenschande‘ zwangsgeschieden, der Vater wurde zum Auszug gezwungen. Später wurde er im Konzentrationslager Auschwitz-Monowitz ermordet. Die Familie erhielt erst nach Kriegsende Kenntnis von den Umständen seines Todes.

Seit den 2000er-Jahren spricht sie über ihr Schicksal. Als Zeitzeugin traf sie im Rahmen der #WeRemember-Kampagne des Jüdischen Weltkongresses BMI-Auszubildende und Schüler der Berliner John-F.-Kennedy-Schule im Berliner Bundeshaus. Moderiert wurde der Austausch von Sandra Witte von der Israelischen Botschaft.

Ruth Winkelmann berichtete über die Entrechtung, Ausgrenzung und Demütigungen, die ihre Familie zwischen 1933 und 1945 erleiden musste. Aber sie sprach auch über die Hilfe von Mitmenschen, die ihr Überleben sicherte. Ihre Geschichte hat sie in ihrem Buch "Plötzlich hieß ich Sara“ niedergeschrieben.