Hafensicherheit und Schutz auf See
Meldung Sicherheit 20.08.2024
Bundesinnenministerin informiert sich an der Ostsee bei Polizeibehörden und wirbt für die Beteiligung an Sicherheits-Allianzen.
verweist auf: Sicherheitstour 2024
Gemeinsam mit Ihrem Amtskollegen aus Mecklenburg-Vorpommern, Innenminister Christian Pegel, hat sich Bundesinnenministerin Nancy Faeser heute im Überseehafen Rostock/Warnemünde Einblicke in die Arbeit der Wasserschutzpolizei und der Landesbereitschaftspolizei verschafft. Bei dieser Gelegenheit ging es auch um die Anziehungskraft von Überseehäfen auf die Organisierte Kriminalität und Maßnahmen gegen die Unterwanderung der Betriebe. In Rostock ist dies vor allem im Hinblick auf die Erhöhung der Sicherheitsmaßnahmen in den großen europäischen Nordseehäfen von hoher Relevanz.
Hafenbetrieb gegen Organisierte Kriminalität wappnen
Als Knotenpunkte des internationalen Warenverkehrs sind Häfen zentrale Einfallstore für große Mengen illegaler Drogen und die damit einhergehende Gewalt. Da die großen europäischen Häfen wie Antwerpen, Rotterdam und Hamburg ihre Sicherheitsmaßnahmen verstärken, muss damit gerechnet werden, dass Häfen wie Rostock in den Fokus der Organisierten Kriminalität rücken. Daher warb Faeser für ein gemeinsames Vorgehen der Sicherheitsbehörden von Bund und Ländern und mit den privaten Hafenunternehmen. Auch Awareness-Kampagnen können zudem die Widerstandsfähigkeit von Hafenmitarbeitenden und Hafenbetrieben erhöhen, selbst duch Gewalt, Drohungen oder Geldzahlungen kriminell zu werden.
Mit der Absicht gemeinsam koordiniert gegen Organisierte Kriminalität vorzugehen traf sich die Ministerin erst im Mai mit den Mitgliedern der Koalition europäischer Staaten gegen schwere und organisierte Kriminalität in Hamburg. Bereits im Januar beteiligte sich Deutschland bei der Gründung der Sicherheits-Allianz Ports Alliance, die von der EU-Kommission initiiert wurde, um die Widerstandsfähigkeit von Logistikzentren und maritimen Lieferketten gegen den Missbrauch durch Organisierte Kriminalität zu erhöhen.
Bundespolizei See zeigt sich leistungsstark
Mit der Bundespolizei See verfügt Deutschland über eine hochmoderne und sehr professionelle polizeiliche Einsatzkomponente. Ihre Aufgaben erfüllt sie unter anderem mit sechs hochseetaugliche Einsatzschiffen. Zur Überwachung der Seegebiete in Nord- und Ostsee kommen außerdem seeflugtaugliche Hubschrauber zum Einsatz. Auf ihrem "Patenschiff", der BP 84 Neustadt, nahm Bundesinnenministerin Faeser an einer Einsatzübung teil. Die Ministerin hatte das Einsatzschiff mit Hubschrauberlandedeck, Möglichkeit zur Hubschrauberbetankung und zwei Aufholanlagen für Einsatzboote im Juni vergangenen Jahres getauft. Der Bundespolizei See kommt bei der Überwachung maritimer kritischer Infrastrukturen in Nord- und Ostsee eine wichtige Rolle zu. Darüber hinaus ist sie für den Küstenschutz zuständig.
Einsatzübung "Mann über Bord"
Auch ein Teil der Spezialeinheit GSG 9 der Bundespolizei ist maritim im Einsatz. Insbesondere dann, wenn es um die Bekämpfung von schwerst- und organisierter Kriminalität sowie Terrorismus geht. Anlässlich des Besuchs von Ministerin Faeser führten Bundespolizei See und GSG 9 eine gemeinsame Einsatzübung durch. Dabei fuhr das Einsatzschiff BP 84 Neustadt bis zur dänischen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) vor dem Windpark Rodsand. Während der Übung "Mann über Bord" kamen ein 8,5 Meter langes Spezialboot der GSG9 zum Einsatz, ein Superpuma-Helikopter der Bundespolizei führte die Bergung durch und landete im Anschluss auf dem Flugdeck des Einsatzschiffes wo die gerettete Person notärztlich versorgt werden könnte.