Erste Anlaufstelle "Gewalt gegen Frauen" der Bundespolizei am Berliner Ostbahnhof

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: Sicherheit , Datum: 15.08.2024

Bundesinnenministerin eröffnet Anlaufstelle, in der sich Frauen, die Opfer von Gewalt geworden sind, Beratung und Unterstützung holen können.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat im Rahmen ihrer Sicherheitstour 2024 die erste 24/7-Anlaufstelle für Opfer häuslicher Gewalt am Berliner Ostbahnhof eröffnet. Im Rahmen des Pilotprojektes ist noch eine weitere Anlaufstelle am Hauptbahnhof Köln geplant, die im Laufe des Jahres eingerichtet werden soll. Damit reagiert das Bundesministerium des Innern und für Heimat auf die steigenden Zahlen häuslicher Gewalt. Die Zahlen der Opfer häuslicher Gewalt sind in den letzten fünf Jahren um 19,5 Prozent gestiegen. Im Jahr 2023 verzeichneten die deutschen Sicherheitsbehörden mit 250.000 Opfern in Deutschland einen neuen Höchststand. 70 Prozent der Opfer sind weiblich, alle vier Minuten wird eine Frau in Deutschland Opfer häuslicher Gewalt. 

aktuelles Zitat:

"Niemand sollte sich schämen, Opfer von Gewalt geworden zu sein. Wir wollen deshalb die Hemmschwelle für Betroffene senken, Hilfe zu suchen und Anzeige zu erstatten."

Bundesinnenministerin Nancy Faeser anlässlich der Eröffnung der ersten 24/7 Ansprechstelle bei häuslicher Gewalt

Bundesministerin Nancy Faeser

Hilfsangebot für Opfer häuslicher Gewalt

Im Rahmen der Bekämpfung von häuslicher Gewalt werden die Beratungs- und Unterstützungsangebote weiter ausgebaut. Niedrigschwellige Angebote sollen Betroffenen helfen, einer Gewaltspirale zu entkommen und den Täter zur Verantwortung ziehen. Die Anlaufstellen "Gewalt gegen Frauen" betreibt die Bundespolizei. Sie werden rund um die Uhr besetzt sein und richten sich an Frauen, die Opfer von Gewalt geworden sind. Die Anlaufstellen werden gesondert ausgewiesen, so dass sie leicht erkennbar sind. Die in diesem Bereich eingesetzten Polizeivollzugbeamtinnen der Bundespolizei sind hierfür speziell geschult, erfahren und sensibel und bieten professionelle Unterstützung und Beratung an.

Sie ergänzen damit die bereits bestehenden Angebote wie beispielsweise die Tarn-App des Vereins "Gewaltfrei in die Zukunft", die versteckt auf dem Handy läuft und genutzt werden kann, um sich Beratung zu holen und Gewaltspuren gerichtsverwertbar zu dokumentieren.