Zum zweiten Mal wurde in diesem Jahr der "Preis für Nachhaltiges Heimatengagement" durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) und den Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU) verliehen. Ausgezeichnet wurden Vereine und Initiativen, die sich für die Erhaltung der Erinnerungskultur und des regionalen Kulturerbes sowie für die Gestaltung von sozialem und zivilgesellschaftlichem Engagement einsetzen – und damit nachhaltiges Heimatengagement betreiben.

Parlamentarischen Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter hierzu im Rahmen ihrer Eröffnungsrede: "Unsere Gesellschaft lebt davon, dass Menschen gerade in diesen Zeiten in ihren Heimatregionen aktiv werden und sich engagieren, um Regionen friedvoller und resilienter zu machen. Hier hilft uns eine lebendige Erinnerungskultur, die Auswirkungen von Krieg – mit all seinem Leid und seinen Tragödien – nicht zu vergessen und uns immer wieder dafür einzusetzen, dass sich Geschichte in diesem Punkt nicht wiederholt. Mit der Verleihung des Preises für nachhaltiges Heimatengagement soll dieses so wertvolle Engagement sichtbar und anerkannt werden."

Zahlreiche Heimat- und Geschichtsvereine erforschen die Geschichte ihrer Region und vermitteln sie in der Öffentlichkeit. Engagierte Menschen pflegen Gräber und Mahnmale und halten dabei Erinnerungen wach. Vereine und Initiativen kümmern sich um Gedenkstätten, Grenz- und Bunkeranlagen, ehemalige Truppenübungsplätze, vermitteln Zeitzeugen für Gespräche mit nachfolgenden Generationen und vieles mehr. Sie handeln dabei meist gemeinnützig und gemeinwohlorientiert und leisten mit ihrem Einsatz einen wichtigen Beitrag zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Die Anerkennung und Förderung dieses ehrenamtlichen Engagements ist ein wichtiger Baustein für eine aktive Gesellschaftspolitik zur Stärkung unserer Demokratie.

Quelle: Bund Heimat und Umwelt / Baschlakow Vertreterinnen und Vertreter des Bundesinnenministeriums und des Bund Heimat und Umwelt in Deutschland verleihen gemeinsam den Preis für Nachhaltiges Heimatengagement.

Eine siebenköpfige Jury, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des BMI, des BHU und kommunaler Spitzenverbände, ermittelte fünf Preisträger aus dem gesamten Bundesgebiet. Bei der Beurteilung der eingereichten Vorschläge hat die Jury besonders darauf geachtet, dass das Heimatengagement mehreren Dimensionen im Sinne der globalen Nachhaltigkeitsstrategie gerecht wird. Dazu zählen die ökonomische, soziale, ökologische und kulturelle Dimension. Die Auszeichnung wurde am 24. Juni 2024 von der Parlamentarischen Staatssekretärin bei der Bundesministerin des Innern und für Heimat, Rita Schwarzelühr-Sutter, und der Präsidentin des BHU, Frau Dr. Herlind Gundelach, auf dem Bundeskongress Heimat verliehen, der auch in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft von Bundesinnenministerin Nancy Faeser stand.

Unter dem Motto "Heimat – Krieg und Frieden" wurden Preisträger aus verschiedenen thematischen Richtungen geehrt, die stets das zivilgesellschaftliche Engagement in Deutschland und Europa in den Fokus nehmen. Beispielhaft für die verschiedenen Bewerbungen stehen die engagierten Preisträgerinnen und Preisträger:

• Die Carl-Loewe-Gesellschaft (www.iclg.org), die vielfältige Kontakte zu anderen Carl-Loewe-Gesellschaften in europäischen Ländern und weltweit hat und somit eine große Wirkung im Umkreis von Halle entfaltet, sowie vielfältige und innovative Zugänge für junge Menschen zur Musik ihres Namensgebers schafft. Sie bindet in die Konzerte nicht nur professionelle Musiker, sondern immer auch Laien ein.
• Das Bildungs- und Begegnungszentrum Schloss Trebnitz (www.schloss-trebnitz.de), auf dessen Campus die Verbindung von regionalem Engagement mit den Aktivitäten aller ansässigen Institutionen in den Bereichen des internationalen Austauschs, der außerschulischen Bildung, der Erwachsenenbildung, der Kunst und Wissenschaft gelingt.
• Der Verein für die Erhaltung der Westwall-Anlage (www.vewa-ev.de), der für den Erhalt und die Erforschung der Befestigungsanlagen der "Westbefestigungen" und des "Westwalls" steht.
• Die Denkstätte Teehaus Trebbow (www.teehaus-trebbow.de), die besonders mit Tisa von der Schulenburg und ihrem Bruder Fritz-Dietlof von der Schulenburg verbunden ist, die während des zweiten Weltkriegs den Um­sturzversuch am 20. Juli 1944 unterstützten.
• Das Steillagen-Kollektiv vom Schwäbischen Heimatbund (www.lembergerland.de), das sich den Erhalt des Kulturgutes der terrassierten Steillage im Mittleren Enztal zur Aufgabe gemacht und damit einen einmaligen Mix aus weinbaulicher Toplage, Naherholungsgebiet und ein Eldorado der Artenvielfalt erhält.

Wir danken allen Beteiligten für ihr nachhaltiges Heimatengagement!

Quelle: Bund Heimat und Umwelt / Baschlakow Gruppenbild der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Verleihung des Preises für Nachhaltiges Heimatengagement im Roten Rathaus Berlin