Weltweite Ermittlungserfolge gegen Cyberkriminalität

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: IT & Digitalpolitik , Datum: 30.05.2024

Bundeskriminalamt und internationalen Partnern gelingt mit der Operation „Endgame“ bisher größter Schlag gegen Schadsoftware-Gruppierungen.

Am 28. Und 29. Mai 2024 hat die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main – Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität (ZIT) – und das Bundeskriminalamt (BKA) in einer international abgestimmten Aktion gemeinsam mit Strafverfolgungsbehörden aus den Niederlanden, Frankreich, Dänemark, Großbritannien, Österreich sowie den USA, unterstützt durch Europol und Eurojust, mehrere der derzeit einflussreichsten Schadsoftware-Familien vom Netz genommen.

aktuelles Zitat:

Bundesinnenministerin Faeser
"Dieser große Erfolg im Kampf gegen Internetkriminalität zeigt: Auch im Internet können sich Straftäter nicht sicher fühlen.“

Bundesinnenministerin Nancy Faeser

An den Maßnahmen waren im Rahmen der Internationalen Rechtshilfe zudem die portugiesischen, ukrainischen, schweizerischen, litauischen, rumänischen, bulgarischen sowie armenischen Strafverfolgungsbehörden beteiligt.

100 Server beschlagnahmt, 1.300 Domains gesperrt und 10 Haftbefehle

Mit dem Ziel nachhaltig die weltweite Cyberkriminalität zu bekämpfen, nahm die Operation „Endgame“ insbesondere kriminell genutzte technische und finanzielle Infrastruktur in den Blick und bündelte Maßnahmen gegen die Akteure von mehreren teilweise kollaborierenden Tätergruppen. So konnten mehrere Schadsoftware-Familien gleichzeitig vom Netz genommen werden.

Seizure Banner Operation Endgame Seizure Banner Operation Endgame (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: BKA

Weltweit wurden 100 Server beschlagnahmt, 1.300 kriminell genutzte Domains unschädlich gemacht, 10 internationale Haftbefehle erlassen sowie vier Personen vorläufig festgenommen. Allein in Deutschland wurden acht Haftbefehle erlassen.

Darüber hinaus wurde gegen einen identifizierten Betreiber und Administrator ein Vermögensarrest in Höhe von 69 Millionen Euro erwirkt und 99 Krypto-Wallets mit einem aktuellen Gesamtvolumen in Höhe von mehr als 70 Millionen Euro bei zahlreichen Kryptobörsen gesperrt.

Es wurden insgesamt 16 Objekte in Armenien, den Niederlanden, Portugal und der Ukraine durchsucht, bei denen zahlreiche Beweise sichergestellt werden konnten.

"Mit der heutigen Polizeioperation zerschlagen wir die Infrastruktur, von der weltweit massive Angriffe mit Ransomware ausgehen, bei denen Daten erbeutet, verschlüsselt und anschließend die Betroffenen erpresst werden", führte Bundesinnenministerin Nancy Faeser aus. Dem Standort Deutschland entstünden durch Angriffe mit Ransomware massive wirtschaftliche Schäden. Dabei fuhr sie fort, dass mit dem Umfang des Ermittlungserfolges klar wird, "wie stark wir zuschlagen und mit welcher Dimension wir es hier zu tun haben."

Im Fokus der Ermittlungen - Ransomware

Die aktuellen Maßnahmen richteten sich in erster Linie gegen die Gruppierungen hinter den sechs Schadsoftware-Familien IcedID, SystemBC, Bumblebee, Smokeloader, Pikabot und Trickbot, die als sogenannte „Dropper“ mit mindestens 15 Ransomware-Gruppierungen in Verbindung standen.

aktuelles Zitat:

"Unseren Ermittlungsbehörden ist mit der internationalen Operation 'Endgame' der bisher größte und bedeutendste Schlag gegen die Cyberkriminalität gelungen. Ich gratuliere dem Bundeskriminalamt, der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und unseren zahlreichen internationalen Partnern sehr herzlich."

Bundesinnenministerin Nancy Faeser