"Deutschland trägt als Absatzmarkt Mitverantwortung"

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: Sicherheit , Datum: 01.03.2024

Innenministerin Faeser informiert sich in Ecuador über die steigende Rauschgiftkriminalität

Auf ihrer Südamerikareise hat Innenministerin Faeser auch Ecuador besucht und sich mit der ecuadorianischen Amtskollegin Palencia über die Drogenkriminalität und die aktuelle Lage im Land ausgetauscht. Der Generalkommandant der Nationalpolizei, Zapata, gab einen Einblick in die operative Bekämpfung der organisierten Kriminalität im Land. Die Ministerin informierte sich zudem bei der Generalstaatsanwaltschaft Ecuadors.

Verschärfte Sicherheitslage in Ecuador

Ecuador befindet sich derzeit in einer schwierigen Sicherheitslage. Das Land hatte am 8.1.2024 den Ausnahmezustand ausgerufen, nach dem Gefängnisausbruch eines Bandenchefs. Nach dem bewaffneten Sturm des staatlichen TV-Senders in der Hafenstadt Guayaquil am 9.1. hat Staatspräsident Noboa den bewaffneten Einsatz der Streitkräfte gegen das organisierte Verbrechen genehmigt.

Drogenkriminalität in Ecuador stellt Problem für Europa und Deutschland dar

Ecuador wird zunehmend wichtiger für den Drogenhandel nach Europa. Als Transitland gelangt insbesondere kolumbianisches Kokain über Ecuador nach Europa. Allein 2023 wurden rund 12 Tonnen Kokain mit Bestimmungsland Deutschland in Ecuador sichergestellt.

"Drogenkriminalität ist ein globales Problem, kein Problem einzelner Staaten", betonte die Ministerin auf ihrer Reise nach Südamerika. Europa und Deutschland seien in der Mitverantwortung, die Drogenkriminalität zu bekämpfen: "Schließlich kommen die Konsumenten aus Europa. Die Rauschgiftkriminalität hat auch in Deutschland stark zugenommen", so Ministerin Faeser.

Kampf gegen Organisierte Kriminalität - so geht es weiter

Innenministerin Faeser reist noch bis zum 2. März 2024 zu politischen Gesprächen nach Kolumbien. Auftakt der Reise war Brasilien, danach war sie in Peru und Ecuador. Ziel ihrer Reise nach Südamerika ist eine stärkere Vernetzung der Sicherheitsbehörden: "Wir wollen eine direkte operative Zusammenarbeit unserer Polizeibehörden erreichen."

Landkarte Südamerika - Reiseroute der Ministerin Brasilien, Peru, Ecuador, Kolumbien sind hervorgehoben. Quelle: BMI Landkarte Südamerika - Reiseroute der Ministerin Brasilien, Peru, Ecuador und Kolumbien.