Internationaler Tag gegen Menschenhandel

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: Sicherheit , Datum: 30.07.2023

Nationaler Aktionsplan der Bundesregierung zur Bekämpfung des Menschenhandels

Anlässlich des Internationalen Tags zur Bekämpfung des Menschenhandels kündigt die Bundesregierung weitere Schritte zur Erarbeitung eines Nationalen Aktionsplans zur Bekämpfung des Menschenhandels (NAP) an. Im Herbst 2023 werden Dachverbände, Fachorganisationen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eingeladen, ihre Expertise und Ideen einzubringen.

"Niemanden zurücklassen" ("Reach every victim, leave no one behind."): Unter diesem Motto rufen die Vereinten Nationen anlässlich des diesjährigen Internationalen Tages gegen Menschenhandel am 30. Juli dazu auf, Betroffene von Menschenhandel zu identifizieren und zu schützen, Präventionsmaßnahmen auszubauen und die Strafverfolgung zu verstärken. 

Der Nationale Aktionsplan umfasst vier Handlungsfelder zur Bekämpfung des Menschenhandels

In Deutschland ist die Bekämpfung von Menschenhandel gemeinsame Aufgabe von Bund und Ländern, die in enger Zusammenarbeit mit der Zivilgesellschaft umgesetzt wird. Der Koalitionsvertrag sieht die Erarbeitung eines Nationalen Aktionsplans zur Bekämpfung des Menschenhandels (zur sexuellen Ausbeutung) vor. Innerhalb der Bundesregierung besteht Einigkeit, dass sich der NAP mit allen Formen des Menschenhandels befassen soll. Der NAP soll die evidenzbasierte Planung und effiziente Bündelung der Maßnahmen der Bundesregierung zur Prävention und Bekämpfung des Menschenhandels sowie zum Opferschutz optimieren.

Dabei sollen vier Handlungsfelder abgedeckt werden:

  1. Verhütung bzw. Prävention,
  2. Schutz und Unterstützung für Betroffene,
  3. Strafverfolgung und
  4. Kooperation auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene. 

Ziel der Bundesregierung ist es, dass der NAP noch in dieser Legislaturperiode verabschiedet wird. Damit der NAP seine größtmögliche Wirkung entfalten kann, soll er von allen betroffenen Bundesressorts und im engen Austausch mit Ländern und Zivilgesellschaft erarbeitet werden.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser: "Der heutige Internationale Tag gegen Menschenhandel steht unter dem Motto ‘leave no one behind’. Menschenhandel ist ein abscheuliches Verbrechen mit unermesslichem Leid für die Opfer. Die Opfer sehen sich oftmals international agierenden Täterstrukturen gegenüber. Mein Ziel ist es, Organisierte Kriminalität in all ihren Ausprägungen entschieden zu bekämpfen. Vor allem müssen wir gemeinsam mit unseren nationalen und internationalen Partnern sowie der Zivilgesellschaft gegen Menschenhandel vorgehen. Als Bundesregierung erarbeiten wir derzeit einen Nationalen Aktionsplan gegen Menschenhandel. Wir werden ein Maßnahmenpaket zur effizienteren Bekämpfung und Prävention des Menschenhandels schnüren und dabei ganz besonders auch die Belange der Opfer des Menschenhandels konkret in den Blick nehmen."

Im September 2023 wird die Bundesregierung den Beteiligungsprozess einleiten und eine Einladung an Dachverbände, Fachorganisationen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler richten.