Anerkennung für nachhaltiges Heimatengagement

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: Heimat & Integration , Datum: 09.05.2023

Fünf Initiativen und Vereine aus dem gesamten Bundesgebiet ausgezeichnet.

Gestern wurde zum ersten Mal der "Preis für nachhaltiges Heimatengagement" durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) und den Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU) im Rahmen des Bundeskongress Heimat verliehen.

Ausgezeichnet wurden Vereine und Initiativen, die sich für die Erhaltung des regionalen Natur- und Kulturerbes und die Gestaltung von sozialen und wirtschaftlichen Netzwerken einsetzen.

aktuelles Zitat:

Ministerin Faeser
Viele Initiativen und Vereine setzen sich für den Erhalt und die Zukunft ihres Lebensumfeldes ein. Sie leisten mit ihrem Einsatz einen wichtigen Beitrag zum Zusammenhalt unserer Gesellschaft.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser

Die Jury - bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des BMI, der BHU und kommunaler Spitzenverbände - wählte insgesamt fünf Initiativen und Vereine aus dem gesamten Bundesgebiet aus.

Im Fokus der Beurteilung steht das Heimatengagement, das mehr als einen Aspekt der globalen Nachhaltigkeitsstrategie berücksichtigt, also eine ökonomische, soziale, ökologische oder kulturelle Dimension innehat. Die Preise sind mit je 1000 Euro dotiert.

Die Preisträgerinnen und Preisträger:

Vereinsnetzwerk Bethau verbessert die Qualität des Ortes nachhaltig

Die Mitglieder bestehend aus dem Ortschaftsrat, dem Heimatverein Schwarzhacken, der Freiwilligen Feuerwehr und dem Jugendclub Jartenkollektiv setzen sich seit Jahren für die Verschönerung und Pflege des Dorfes Bethau in Sachsen-Anhalt ein. Hand in Hand mit Behörden und lokalen Unternehmen wurden bereits zahlreiche erfolgreiche Projekte umgesetzt, die die Aufenthaltsqualität des Ortes nachhaltig verbessern. Dabei werden auch technisches und naturwissenschaftliches Wissen transferiert und soziale Teilhabe gefördert.

Heimatverein Nieheim e. V. gibt kulturhistorisches Handwerk weiter

Der Heimatverein Nieheim (Nordrhein-Westfalen) und weitere Heimatfreunde haben es sich zur Aufgabe gemacht, das kulturhistorische Handwerk der Nieheimer Flechthecke intensiv zu pflegen und an die jüngere Generation weiterzugeben. In Nieheim ist die Flechthecke seit 1650 überliefert. Seit Jahren leistet der Verein wichtige Bildungsarbeit für nachhaltige Landschaftspflege. Als lebendige Zäune sparen die Nieheimer Flechthecken Bauholz, Metall und Energie und bieten zahlreichen Vögeln, Säugetieren und Insekten einen Lebensraum, der immer mehr zu verschwinden droht.

Klosterverein Rühn e. V. kümmert sich um Denkmalpflege und mehr

Der Klosterverein Rühn (Mecklenburg-Vorpommern) wurde im Jahr 2005 gegründet, um das kulturhistorische Erbe der Klosteranlage Rühn in Mecklenburg-Vorpommern zu bewahren und zu vermitteln. Um den Verfall zu stoppen hat der Verein mit Hilfe großzügiger Spenden das Kloster 2008 gekauft. Zum Vereinszweck gehören seitdem auch die Förderung, Unterstützung und Umsetzung denkmalpflegerischer Sanierungsmaßnahmen.

Mit den Pächtern, zahlreichen kulturellen Veranstaltungen und Märkten vernetzen sie den regionalen Wirtschaftsraum und bieten Begegnungsmöglichkeiten, sie pflegen mit den Einnahmen das baukulturelle Erbe und bewahren dabei auch die artenreiche historische Parkanlage.

Die Arbeitsgemeinschaft Walhauser Vereine e. V. – ein Netzwerk für soziales Engagement

Die Arbeitsgemeinschaft Walhauser Vereine (Saarland) wurde 1983 gegründet und macht seitdem im Fünfjahresrhythmus die Geschichte des lokalen Köhlerhandwerks anschaulich erlebbar. Die Walhauser Köhlertage werden mit einem gemeinschaftlich aufgestellten Kulturprogramm mit zahlreichen Teilnehmenden gefeiert. 

Mit ihrem sozialen Engagement bildet die Arbeitsgemeinschaft Walhauser Vereine nicht nur ein Netzwerk, das die historischen Techniken bewahrt, sondern auch die Bedeutung der lokalen Kupferbergbaugeschichte, Ökologie und nachhaltigen Forstwirtschaft vermittelt.

Heimatverein "Männer vom Morgenstern" e. V. – Heimatkunde für Nordwestdeutschland

Der Verein "Männer vom Morgenstern – Heimatbund an Elb- und Wesermündung" wurde 1882 vom Schriftsteller Hermann Allmers (1821–1902) und Hofbesitzern in Bremerhaven gegründet und gehört heute mit seinen rund 1000 Mitgliedern zu den größten und bekanntesten heimatkundlichen Vereinigungen Nordwestdeutschlands.

Mit Leidenschaft und wissenschaftlichem Eifer engagieren sich die Männer vom Morgenstern für die Erforschung, Erhaltung und Vermittlung des Natur- und Kulturerbes im Weser-Elbe-Dreieck: unter anderem geben sie seit 1898 ein Jahrbuch heraus, veranstalten gemeinsam mit Partnern ein Vortragsprogramm, stellen Reiseprogramme auf die Beine und pflegen eine 12.000 Bände umfassende Bibliothek zur Regionalgeschichte.