Umfassende Hilfeleistungen nach verheerendem Erdbeben in der Türkei und Syrien

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: Bevölkerungsschutz , Datum: 09.02.2023

THW und Bundespolizei entsenden Einsatzkräfte und Hilfsgüter in das Katastrophengebiet.

Am Montag, den 6. Februar 2023, erschütterte ein schweres Erdbeben die Türkei und Syrien. Um den Menschen in der Katastrophenregion zu helfen, hat die Bundesregierung schnelle Hilfsleistungen zugesagt. Bereits am selben Tag wurden von der Bundespolizei zwei Rettungssanitäter und fünf Diensthundeführer in die Türkei entsandt. Weitere drei Ärzte und 15 Rettungssanitäter sind seit dem 7. Februar nach Istanbul gereist. Das mittlere Search and Rescue-Modul der Hilfsorganisation International Search and Rescue (ISAR) Germany ist mit ca. 40 Einsatzkräften im Gebiet Hatay vor Ort.

  • Wie kann ich den Erbebenopfern in der Türkei und in Syrien helfen?

    Die Bundesregierung empfiehlt nachdrücklich von spontanen, nicht bedarfsgerechten Sachspenden abzusehen und in der aktuellen Situation Geldmittel an etablierte Hilfsorganisationen zu spenden.

    Mehr Informationen und eine Liste von Hilfsorganisationen, die zu Spenden aufrufen, finden Sie auf der Internetseite des Auswärtigen Amts.

  • Was tut Deutschland, um die Menschen in der Türkei und in Syrien zu unterstützen?

    Die Katastrophenhilfe für die Türkei wird im Rahmen des Europäischen Krisenschutzmechanismus koordiniert und ist bereits angelaufen.

    Aus Deutschland sind Teams des THW, der Bundespolizei und von International Search-and-Rescue Deutschland in der Türkei angekommen bzw. auf dem Weg dorthin. Diese Teams bestehen aus Expertinnen und Experten, Sanitäterinnen und Sanitäter, Ärztinnen und Ärzte sowie Suchhunden. Zudem stehen Zelte, Decken, Schlafsäcke, Feldbetten und ein Wasseraufbereitungsteam beim THW bereit.

    Für Soforthilfe durch das Rote Kreuz in der Türkei und in Syrien – durchgeführt von den Roter-Halbmond Schwestergesellschaften vor Ort – wurden durch Deutschland bereits jeweils 250.000 Euro zugesagt. Mehr Informationen auf der Internetseite des Auswärtigen Amts.

THW entsendet hochspezialisierte Bergungs- und Rettungsteams

Die SEEBA (Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland) des Technischen Hilfswerkes (THW) mit 50 Einsatzkräften und umfangreichen Material reiste am Dienstag nach Adana in der Türkei.

"Unsere Einsatzkräfte werden dabei helfen, Menschen aus den Trümmern zu bergen und hoffentlich Überlebende zu retten. Ich wünsche unseren Einsatzkräften alles Gute für diesen schweren und gefährlichen Einsatz,“ sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser.

"Weitere Hilfslieferungen mit Notstromaggregaten, Zelten und Decken werden gerade zusammengestellt, um schnellstens geliefert werden zu können. Ich habe der Türkei außerdem angeboten, dass das THW Camps mit Notunterkünften und Wasseraufbereitungsanlagen zur Verfügung stellt. Die Bundespolizei stellt eine Hundestaffel und ein medizinisches Unterstützungsteam zusammen. Auch Städte, Feuerwehren und Hilfsorganisationen haben Unterstützung angeboten, die wir jetzt eng koordinieren, um mit der Türkei abgestimmt zu handeln und genau so zu helfen, wie es am dringendsten notwendig ist,“ so Faeser.

Von hinten sieht man einen Mann reden, vor ihm sitzen in zwei Tischreihen THW-Einsatzkräfte an Tischen. Alle Personen tragen blaue Einsatzkleidung des THWs. Von hinten sieht man einen Mann reden, vor ihm sitzen in zwei Tischreihen THW-Einsatzkräfte an Tischen. Alle Personen tragen blaue Einsatzkleidung des THWs. (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: THW / Kai-Uwe Wärner

55 Tonnen Hilfsgüterlieferungen

Nach einem Hilfeersuch der Türkei nimmt das THW, parallel zu den Rettungs- und Bergungsmaßnahmen, gemeinsam mit der Bundeswehr den Transport von Hilfsgüterleistungen in die betroffenen Gebiete auf. Heute morgen starteten drei Flugzeuge der Bundeswehr mit Zelten, Heizlüftern und Decken sowie zwei THW-Logistikern an Bord. Das THW hält für internationale Katastrophenlagen Hilfsgüter in seinen Logistikzentren bereit. Bei Bedarf sind diese unmittelbar verfügbar und können zeitnah in das betroffene Land versendet werden. "Es ist uns in dieser schweren Zeit ein besonderes Anliegen, das große Leid der Menschen vor Ort zu lindern. Das THW steht mit seinen vielfältigen Einsatzoptionen für weitere Anforderungen bereit" so THW-Präsident Gerd Friedsam.

Bundesinnenministerin Faeser und Bundesverteidigungsminister Pistorius beim Geschwader in Wunstorf, von wo aus Hilfsgüter für die Erdbebenopfer in die Türkei geflogen werden.  Bundesinnenministerin Faeser und Bundesverteidigungsminister Pistorius beim Geschwader in Wunstorf, von wo aus Hilfsgüter für die Erdbebenopfer in die Türkei geflogen werden. (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: Bundeswehr

Koordinierte Hilfe auf europäischer Ebene

Das THW ist in das europäische Katastrophenschutzverfahren eingebunden und steht in engem Kontakt mit der türkischen Zivilschutzorganisation (AFAD). Seit vielen Jahren unterstützt das THW die türkische Organisation beim Aufbau und der Klassifizierung von Such- und Rettungs-Einheiten. Alle Hilfsangebote werden über das europäische Koordinierungszentrum der Türkei angeboten.

Die SEEBA-Kräfte des THW sind Spezialisten für die Rettung und die Bergung Verschütteter in Katastrophengebieten, beispielsweise nach Erdbeben. Ausgestattet mit moderner Technik und Suchhunden suchen die Helferinnen und Helfer nach Überlebenden. Innerhalb von wenigen Stunden nach ihrer Alarmierung stehen die SEEBA-Kräfte zum Abflug bereit. Ihre Ausrüstung ist in Leichtmetallkisten verpackt und kann so in herkömmlichen Verkehrsflugzeugen transportiert werden. Die SEEBA war unter anderem nach schweren Erdbeben in Indien, der Türkei, im Iran, in Pakistan und nach den Explosionen im Hafen von Beirut im Einsatz.

Weitere Informationen zum THW finden Sie hier.