Fakten zur demografischen Entwicklung Deutschlands 2010 – 2020

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: Heimat & Integration , Datum: 18.03.2021

Geburtenanstieg, Zuwanderung, Corona … zahlreiche Ereignisse haben in den letzten zehn Jahren die Struktur und die Zusammensetzung der Bevölkerung in Deutschland beeinflusst.

Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) legt zum Ende der 19. Legislaturperiode sein dreiteiliges Demografie-Résumé vor: querschnittlich, wissenschaftlich und digital.

  • Der Bericht "Demografiepolitik im Querschnitt" des BMI zeigt die vielfältigen nationalen und internationalen Aktivitäten des Bundesinnenministeriums im Themenfeld Demografie und blickt auf zukünftige Herausforderungen der Demografiepolitik.
  • Der vorliegende Bericht "Fakten zur demografischen Entwicklung Deutschlands 2010–2020" des BiB beschreibt die wichtigsten Trends zur demografischen Entwicklung Deutschlands in den letzten zehn Jahren und bietet so eine Grundlage für eine fundierte politische Gestaltung des demografischen Wandels.
  • Das digitale Angebot "Demografiepolitik4you" unter www.demografiepolitik.de/4you/de vermittelt die Kernelemente beider Berichte interaktiv. 

Der Bericht ist der wissenschaftliche Teil des dreiteiligen Demografie-Résumés des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat zum Ende der 19. Legislaturperiode und fokussiert sich auf die wichtigsten Bevölkerungstrends der letzten Jahre. In fünf Kapiteln werden Veränderungen in der Bevölkerungsentwicklung, der Alterung, dem Geburtengeschehen, der internationale Migration und der Binnenwanderung beschrieben. Zum Abschluss geht ein eigenes Kapitel auf die COVID-19-Pandemie und die daraus resultierende Sterblichkeit ein.

Wie aus dem Bericht hervorgeht, haben sich einige demografische Parameter anders entwickelt als lange Zeit erwartet. So ist beispielsweise der Rückgang der Bevölkerungsgröße bislang ausgeblieben. Vor allem der starke Zuzug von Arbeitskräften aus den EU-Ländern und Menschen aus Krisenregionen hat dazu geführt, dass heute mehr als 83 Millionen Menschen in Deutschland leben – und damit so viele wie nie zuvor.

Grafik mit 6 verschiedenen Graphen zur Bevölkerungsvorausberechnung Quelle: BIB

Fünf wichtige demografische Entwicklungen

  1. Seit den 1990er Jahren hat sich die demografische Lage wesentlich anders entwickelt als nach früheren Vorausberechnungen zu erwarten war. Insbesondere hat sich die Schrumpfung der Bevölkerungnicht in der erwarteten Form eingestellt. Der Rückgang der Bevölkerungszahl, der sich aus dem Altersaufbau mit vielen älteren Menschen ergibt, wird nun erst später und vor allem in abgeschwächter Form ablaufen als lange Zeit prognostiziert.
  2. Die Zahl der Senioren ist in den letzten Jahren größer geworden und wird durch den Eintritt der Babyboomer in das Rentenalter weiterwachsen. Neuere Erkenntnisse zu den gesamt­gesellschaftlichen Folgen der demografischen Alterungsowie zum Umgang damit legen jedoch nahe, dass die Bewältigung des Alterungsprozesses eine vielschichtige, aber in vielen Bereichen gut gestaltbare Aufgabe ist.
  3. Die Geburtenzifferhat sich im Lauf des letzten Jahrzehnts in Deutschland leicht erhöht. Dennoch bewegt sich die Fertilität der in Deutschland lebenden Frauen weiterhin auf niedrigem Niveau. Bemerkenswert ist der anhaltende Trend, dass Frauen immer später Mütter werden.
  4. Die Zuwanderungnach Deutschland hat im letzten Jahrzehnt eine so nicht erwartete Dynamik entfaltet und wesentlich dazu beigetragen, dass die Zahl der in Deutschland lebenden Menschen zugenommen hat. Durch die Corona-Pandemie ist die Zuwanderung zunächst stark zurückgegangen.
  5. Viele demografische Entwicklungenverlaufen unterhalb der nationalen Ebene sehr heterogen. Zahlreiche Regionen entwickeln sich entgegen dem nationalen Trend: Einige profitieren vom demografischen Wandel, andere sind mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert.