THW entsendet Einsatzkräfte in den Libanon
Meldung Bevölkerungsschutz 06.08.2020
Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA) hilft nach heftigen Explosionen in Beirut
Am Dienstag (04.08.2020) wurde die libanesische Hauptstadt Beirut von schwerwiegenden Explosionen erschüttert. Die Energie der Explosionen im Hafenbereich entsprach einem Erdbeben der Stärke 4,5 und war noch im mehr als 250 Kilometer entfernten Zypern zu spüren. Die Opferzahlen liegt bei mittlerweile über 100 Toten und rund 5.000 Verletzten.
Das Technische Hilfswerk (THW) hat daraufhin bereits am Mittwochabend erste Kräfte entsandt. Etwa 50 Einsatzkräfte der Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA) sowie ein Botschaftsunterstützungsteam mit fünf Einsatzkräften trafen am frühen Donnerstagmorgen (06.08.2020) im Libanon ein und nahmen ihre Arbeit auf. Vor Ort werden die THW-Einsatzkräfte unter anderem die Lage erkunden und beurteilen, Verschüttete lokalisieren und retten, Gebäudeschäden beurteilen und die Botschaft unterstützen.
Neben den SEEBA-Kräften brach auch ein fünf-köpfiges Team zur Unterstützung der Deutschen Botschaft auf. Das Team unterstützt das Botschaftspersonal im Krisenmanagement. Zudem sind ein Experte der Analytical Taskforce (ATF) und ein Baufachberater des THW vor Ort.
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Die SEEBA-Kräfte des THW sind Spezialisten für die Rettung und die Bergung Verschütteter in Katastrophengebieten, beispielsweise nach Erdbeben. Ausgestattet mit moderner Technik und Suchhunden suchen die Helferinnen und Helfer nach Überlebenden. Innerhalb von wenigen Stunden nach ihrer Alarmierung stehen die SEEBA-Kräfte zum Abflug bereit. Ihre Ausrüstung ist in Leichtmetallkisten verpackt und kann so in herkömmlichen Verkehrsflugzeugen transportiert werden. Die SEEBA war unter anderem nach den schweren Erdbeben im Iran 2003, in Pakistan 2005 und in Japan 2011 im Einsatz. Sie wurde 2017 gemäß der internationalen Rahmenvorgaben (INSARAG-Guidelines) der Vereinten Nationen als sog. Heavy-Team für Erdbeben reklassifiziert.
Das Technische Hilfswerk (THW) ist die ehrenamtliche Einsatzorganisation des Bundes. Das Engagement der bundesweit knapp 80.000 Freiwilligen, davon die Hälfte Einsatzkräfte, ist die Grundlage für die Arbeit des THW im Bevölkerungsschutz. Mit seinem Fachwissen und den vielfältigen Erfahrungen ist das THW gefragter Unterstützer für Feuerwehr, Polizei, Hilfsorganisationen und andere. Das THW wird zudem im Auftrag der Bundesregierung weltweit eingesetzt. Dazu gehören unter anderem technische und logistische Hilfeleistungen im Rahmen des Katastrophenschutzes der Europäischen Union sowie im Auftrag von UN-Organisationen.