"Mit Augenmaß, Verantwortungsgefühl und Leidenschaft"

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: Ministerium , Datum: 30.04.2020

BMI-Staatssekretär und Bundes-CIO Klaus Vitt tritt in den Ruhestand. Seinem Einsatz verdanke man große Fortschritte bei der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung, so Bundesinnenminister Seehofer.

Viereinhalb Jahre lang habe Klaus Vitt als Staatssekretär das Thema Digitalisierung der Verwaltungsdienstleistungen "mit Augenmaß, Verantwortungsgefühl und Leidenschaft" vorangetrieben, erklärte Bundesinnenminister Horst Seehofer bei der Verabschiedung des Staatssekretärs im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI). Seinem unermüdlichen Einsatz sei es zu verdanken, dass sich im öffentlichen Dienst in den letzten Jahren so viel verändert habe.

"Sie sind ein Mann vom Fach, ein absoluter Experte,“ betonte der Minister bei der Verabschiedung des Staatssekretärs und Chief Information Officer (CIO) des Bundes. Ein solches Expertenwissen sei in der Politik selten, beim Thema Digitalisierung aber fast unabdingbar. "Auch mir persönlich haben Sie sehr viel beigebracht – und dieses Wissen hat mich in die Lage versetzt, beim Thema Corona-App so zu intervenieren, dass es nun keinen bundesweiten zentralistischen Ansatz gibt", so Seehofer.

Mammutprojekt Onlinezugangsgesetz maßgeblich vorangetrieben

Klaus Vitts Karriereweg als IT-Experte umfasst Stationen als Geschäftsführer und Vorstandsmitglied bei großen deutschen Unternehmen wie der Bertelsmann-AG, T-Mobile und der Deutschen Telekom. Vor rund 15 Jahren trat er als Generalbevollmächtigter für IT bei der Bundesagentur für Arbeit in den öffentlichen Dienst ein. "Als Sie in den öffentlichen Dienst eingetreten sind, arbeitete man hier noch weitgehend papiergebunden", betonte Seehofer.

Unter Vitts Ägide ist die Umsetzung des Mammutprojekts Onlinezugangsgesetz (OZG) maßgeblich vorangetrieben worden. Wie wichtig die Digitalisierung von Verwaltungsdienstleistungen ist, zeigt sich in der aktuellen Krise. Als Staatssekretär hat er wichtige Meilensteine bei der Konsolidierung, Modernisierung und Digitalisierung der Bundesverwaltung erreicht, wie das E-Rechnungsportal und die E-Akte des Bundes. Bundesinnenminister Seehofer sprach Vitt seinen herzlichen Dank für die geleistete Arbeit aus.

Vitt: Dienst im BMI ein sehr schöner Abschluss meines beruflichen Lebens

Klaus Vitt bedankte sich für das Vertrauen und nannte seinen Dienst als Staatssekretär im BMI einen sehr schönen Abschluss seines beruflichen Lebens. Er habe in seiner Karriere ganz unterschiedliche Organisationen und Unternehmen kennengelernt, aber nirgendwo seien die Möglichkeiten der Gestaltung größer gewesen als in seiner Funktion als Staatssekretär und Bundes-CIO.

In seinen ersten Wochen und Monaten im Innenministerium habe er sich vor allem mit den formalen Kriterien sehr schwergetan. Gewundert habe ihn auch, wie viele Vorgänge ihm in Papierform vorgelegt worden seien. So habe er sich für die Einführung von elektronischen Vorlagen stark gemacht: Was zunächst ein Verstoß gegen die Geschäftsordnung gewesen sei, lasse sich heute aus dem täglichen Betrieb gar nicht mehr wegdenken.

Mit seinem Nachfolger im Amt des Staatssekretärs und Bundes-CIOs, Dr. Markus Richter, hat Klaus Vitt bereits bei der Digitalisierung des Asylverfahrens zusammengearbeitet. Richter war Leiter der IT-Abteilung und später Vizepräsident des Bundeamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF).