Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Berlin erläuterten Bundesinnenminister Horst Seehofer und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn die nächsten Schritte im Umgang mit einer beginnenden Corona-Epidemie in Deutschland. Die Lage habe sich nach dem Auftreten des Virus in Europa und in Deutschland deutlich verschärft, so Seehofer.

"Mein Auftrag als verantwortlicher Minister ist es, das Menschenmögliche zum Schutz der Bevölkerung zu tun, ohne dass ich absoluten Schutz versprechen kann", betonte der Bundesinnenminister. Man müsse davon ausgehen, dass es einen weiteren Anstieg der Infektionsfälle geben wird.

Ausbreitung in Deutschland eindämmen und Ansteckung durch Einreisen nach Deutschland unterbinden

Es gebe vor allem zwei große Aufgaben, denen sich der Krisenstab nun stellen müsse: Die Ausbreitung des Virus in Deutschland einzudämmen und die Infektionsketten durch Einreisen nach Deutschland zu unterbrechen.

Eine Hand mit blauem Handschuh hält ein Röhrchen mit der Aufschrift "Coronavirus: positiv" (Vergrößerung öffnet sich im neuen Fenster) Quelle: Getty Images/ jarun001 Labor - Symbolbild zum Coronavirus

Um einer Ausbreitung innerhalb Deutschlands bestmöglich zu begegnen, sollen Bürgerinnen und Bürger, Arztpraxen, Krankenhäuser, Apotheken und Pflegeeinrichtungen besser informiert werden über Krankheitssymptome und den richtigen Umgang damit.

Als Innenminister sei er vor allem dafür verantwortlich, Einreisen nach Deutschland in den Blick zu nehmen, so Seehofer. Alle erforderlichen Maßnahmen zur Kontrolle der Verkehrswege würden dabei von der Bundespolizei unterstützt, die an Flughäfen, Häfen und an der Grenze im Einsatz sei. Um ab sofort Informationen über Einreisen nach Deutschland zu erfassen, soll es "Aussteigekarten" für den Luft-, Schiffs-, sowie den grenzüberschreitenden Zug- und Busverkehr geben.

Gemeinsam mit den Ländern organisiere man medizinische Untersuchungen und ein Corona-Screening für Asylsuchende direkt nach ihrer Ankunft in Deutschland. Vor dem Hintergrund der medizinischen Situation in Italien seien außerdem alle Dublin-Überstellungen von und nach Italien bis auf weiteres ausgesetzt worden.

Gemeinsamer Krisenstab von Innen- und Gesundheitsministerium

Seit dem Auftreten der ersten Corona-Virus Fälle in China befinden sich alle betroffenen Bundesressorts in einem engen und regelmäßigen Austausch. Nachdem Fälle von Corona-Infektionen in Europa und in Deutschland aufgetreten sind, wurde dieser Austausch intensiviert und ein gemeinsamer Krisenstab des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) und des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) gegründet.

Weitere Informationen finden Sie auf der Internetseite des Robert-Koch-Instituts, des Auswärtigen Amtes und der Bundesregierung.