Migration: Nettozuwanderung nach Deutschland weiter zurückgegangen

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: Migration , Datum: 08.01.2020

Das Bundeskabinett hat heute den vom Bundesinnenministerium vorgelegten Migrationsbericht 2018 verabschiedet.

"Der Migrationsbericht zeigt, dass die Maßnahmen dieser Bundesregierung zur Begrenzung und Steuerung von Zuwanderung funktionieren. Die Flüchtlingszahlen sind auch 2018 gesunken", erklärte der Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat, Horst Seehofer.

Grafik des Gesamtwanderungsgeschehens 2017 und 2018 Quelle: Statistisches Bundesamt, Wanderungsstatistik

Der Migrationsbericht gibt einen Überblick über das Migrationsgeschehen in Deutschland: Im Jahr 2018 zogen mit rund 1,59 Millionen etwa gleich viele Menschen nach Deutschland wie im Vorjahr. 2016 waren es noch 1,87 Millionen. Im Jahr 2018 verließen 1,19 Millionen Personen Deutschland. Damit gab es mit etwa 0,4 Millionen Personen den niedrigsten Wanderungssaldo seit 2013.


Bundesinnenminister Seehofer weiter: "Wir haben Ordnung in das Zuwanderungsgeschehen gebracht. Mehr Menschen kommen zu uns, um zu studieren und zu arbeiten.“

Weniger humanitäre, mehr arbeits- und studienbedingte Migration

Die Zahlen für 2018 zeigen, dass sich die Migration nach Deutschland wandelt: Die humanitäre Zuwanderung ist zwischen 2016 und 2018 zurückgegangen, stattdessen kommen mehr Menschen nach Deutschland, um zu studieren und zu arbeiten. Auch für freizügigkeitsberechtigte EU-Staatsangehörige ist die Bundesrepublik weiterhin ein attraktives Ziel.

Grafik der wichtigsten Migrationsgruppen im Jahr 2018 Quelle: Statistisches Bundesamt, BAMF, Ausländerzentralregister


Die bei weitem größte Gruppe der Zuziehenden stammt aus Europa: 2018 kamen zwei Drittel oder 66,9 Prozent aller zugewanderten Personen aus einem anderen europäischen Land, davon 53,0 Prozent aus einem Mitgliedstaat der Europäischen Union. 13,8 Prozent stammten aus Asien, lediglich 4,2 Prozent aus Afrika und 5,3 Prozent aus Amerika, Australien, Ozeanien.

Ähnlich sieht es 2018 bei den Fortzügen aus: 66,1 Prozent der Fortziehenden gingen in ein anderes europäisches Land, darunter 54,3 Prozent in einen EU-Mitgliedstaat. 8,4 Prozent zogen nach Asien, nur 3,2 Prozent nach Afrika. Nach Amerika, Australien und Ozeanien waren es 5,3 Prozent.

Grafik der Migration nach den häufigsten Herkunfts- und Zielregionen im Jahr 2018


Zahl der grenzüberschreitenden Asylerstanträge im Jahr 2019 weiter gesunken

Auch bei den grenzüberschreitenden Asylerstanträgen gab es im letzten Jahr einen Rückgang: 2019 wurden insgesamt 111.094 förmliche grenzüberschreitende Asylerstanträge gestellt, 18.534 weniger (-14,3 Prozent) als im Vorjahr. "Die Anzahl der Asylbewerber in Deutschland ist das dritte Jahr in Folge zurückgegangen“, erklärte Bundesinnenminister Seehofer. "Gleichwohl bleibt der Migrationsdruck an den Außengrenzen und nach Deutschland weiterhin hoch. Deshalb führe ich meine Politik von Humanität und Ordnung der Migration konsequent fort."