Bewerbung um Olympische Spiele

Typ: Artikel , Schwerpunktthema: Sport

Herausragende Sportveranstaltungen sind eine große Chance für gesellschaftlichen Zusammenhalt. Sie zeigen Deutschland als weltoffene, tolerante, faire und nachhaltige Sportnation und Gesellschaft.

Olympische und Paralympische Spiele sind die globalen Mega-Ereignisse des Sports. Sie sind ein Festival der Völkerverständigung und bringen, wie kaum andere Veranstaltungen, Menschen unterschiedlicher Herkunft im friedlichen Wettbewerb zusammen. Sie sind für Athletinnen und Athleten, Zuschauer und alle anderen Beteiligten unvergessliche Erlebnisse.

Ein neuer Anlauf für Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland

Der Deutsche Olympische Sportbund hat sich – unterstützt vom BMI – im Jahr 2022 auf den Weg gemacht, Olympische und Paralympische Spiele wieder nach Deutschland zu holen. Die Bundesregierung hat von Beginn, die verbindende Initiative des DOSB begrüßt, den Sport, alle interessierten Bundesländer, Städte, die sich als mögliche Ausrichterregion in Stellung bringen, und den Bund in einem gemeinsamen strategischen Bewerbungsprozess zu versammeln.

Paralympischer und deaflympischer Sport Quelle: Adobe Stock - pressmaster

Die Bewerbung ist eine nationale Aufgabe

Die Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele ist eine gemeinsame nationale Aufgabe. Deshalb haben die an dem Strategieprozess des DOSB beteiligten Partner Ziele und Prämissen für den gemeinsamen Weg vereinbart und in einer gemeinsamen Erklärung (sogenanntes Memorandum of Understanding) als Ausgangspunkte einer möglichen Bewerbung festgelegt.
Die Beteiligten wollen bis zur Ausrichtung der Spiele:

  • Mehrwerte für das ganze Land schaffen und insbesondere den Sport fördern,
  • mit Ressourcen in jedweder Hinsicht nachhaltig umgehen, d.h. insbesondere ausschließlich vorhandene Sportstätten nutzen, um Neubauten der sportlichen Infrastruktur zu vermeiden,
  • die Bevölkerung einbeziehen.

Um die nationale Bedeutung der Bewerbung zu unterstreichen, hat sich die gesamte Bundesregierung hinter das Vorhaben gestellt und ihre Unterstützung erstmalig in Form eines Kabinettbeschlusses erklärt.

Am 24.07.2024 stimmte das gesamte Kabinett zu, sich dem Memorandum of Understanding anzuschließen. Die Bundesregierung bekennt sich damit zu ihrer Verantwortung in diesem Prozess und setzt ein wichtiges Zeichen für den weiteren gemeinsamen Weg mit dem DOSB und den beteiligten Städten und Ländern. Nach diesem Schritt gilt es jetzt, ein tragfähiges Ausrichtungskonzept für die Spiele zu entwickeln.

Positive Entwicklungen auf internationaler Ebene

Noch immer stehen einzelne Sportgroßveranstaltungen trotz oder wegen ihrer besonderen Strahlkraft in der öffentlichen Debatte in der Kritik. Die Bundesregierung nimmt hier aber erfreuliche Fortschritte einzelner internationaler Verbände wahr. Auch das IOC hat die Prozesse zur Vergabe und Ausrichtung der Olympischen Spiele mit seiner Agenda 2020+5 stark reformiert. So sind beispielsweise Bewerbungsverfahren erheblich kostengünstiger und vereinfacht. Durch die Reform können daher maßgebliche Themen der Nachhaltigkeit, Beteiligung und Sportentwicklung als wesentliche Ansatzpunkte im laufenden Strategieprozess des DOSB für eine mögliche deutsche Olympiabewerbung fokussiert werden.

Paris 2024 – als Pilot

Mit den in Kürze beginnenden Olympischen und Paralympischen Spielen sind in diesem Sinne auch berechtigte Hoffnungen verknüpft, dass die Reformbemühungen des IOC positive Wirkungen zeigen. Die Pariser Spiele sind die erste Austragung, die nach dem vom IOC eingeleiteten Veränderungsprozess stattfinden. Der Blick auf die bereits erkennbaren Bemühungen und Maßnahmen der Organisatoren zum Beispiel im Feld der Nachhaltigkeit lässt erahnen, dass die Reformen Wirkung entfalten können.

Nationale Strategie Sportgroßveranstaltungen

Eine erneute Olympiabewerbung, aber auch die Ausrichtung weiterer Sportgroßveranstaltungen, wie die UEFA EURO 2024 der Männer, die Special Olympics World Games Berlin 2023, die 2022 in München ausgerichteten European Championships oder auch die im Jahr 2025 stattfindenden Rhine-Ruhr World University Games sind eingebettet in die Nationale Strategie Sportgroßveranstaltungen, die das BMI mit dem DOSB gemeinsam in 2021 vorgestellt hat. Die Leitplanken dieser Strategie bestimmen das sportpolitische Handeln der Bundesregierung. Mehr zur Nationalen Strategie Sportgroßveranstaltungen finden sie hier .

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