Mehr Angriffe auf Politik, Behörden & Wirtschaft durch Cyber-Spionage

Typ: Artikel , Schwerpunktthema: Sicherheit

Cyberangriffe sind fester Bestandteil nachrichtendienstlicher Methoden der Spionage. Das digitale Zeitalter eröffnet auch für die Spionage neue Möglichkeiten und Wege - und damit für die Spionageabwehr neue Herausforderungen.

Seit 2005 werden zielgerichtete Cyberangriffe gegen Bundesbehörden, Politik und Wirtschaftsunternehmen festgestellt. Diese finden auf hohem technischem Niveau statt und gefährden daher massiv die Informationssicherheit in diesen Bereichen. Deutschland mit seiner Rolle in EU, NATO und anderen internationalen Organisationen ist Ziel vielfältiger politischer Spionage.

Spionage und Sabotage durch Cyberangriffe

Cyberangriffe können zur Spionage, also zum Ausspähen von Daten, zur Einflussnahme z.B. durch Desinformation sowie zur Sabotage, also zum Stören von Abläufen und Dienstleistungen, genutzt werden.

Cyberspionageangriffe sind deshalb so gefährlich, weil sie von den Betroffenen oftmals nicht oder erst zu einem späteren Zeitpunkt erkannt werden. So gestalten die Angreifer beispielsweise Schadmails derart, dass sie zu den Interessen oder Aufgaben der Opfer passen und daher keinen Argwohn erregen. Häufig werden dabei klassische Trojaner-E-Mails eingesetzt. Der Anhang enthält in diesen Fällen ein Schadprogramm, das durch das bloße Öffnen des Anhangs aktiviert wird.

Darüber hinaus stellen Cyberspionageangriffe die Sicherheitsbehörden aus den folgenden Gründen vor besondere Herausforderungen:

  1. Bei einem erfolgreichen Angriff besteht ein umfassender und schneller Zugriff auf große Datenmengen.
  2. Die Anonymität des Internets erschwert die Identifizierung und Verfolgung der Täter.
  3. Cyberangriffe sind ein für die Täter kostengünstiges Mittel, das sie mit relativ hohen Erfolgsaussichten in Echtzeit durchführen können.

Mit Blick auf Sabotageangriffe stehen insbesondere Kritische Infrastrukturen im Fokus von Cyberakteuren. Hierzu zählen u.a. Energieversorgungsunternehmen, medizinische Einrichtungen und Kommunikationssysteme. Hier kann ein Angriff schnell schwerwiegende Auswirkungen haben.

Zunahme von Cyberangriffen

Im Zeitalter der Digitalisierung nimmt die Zahl von Cyberspionageangriffen weiter zu. Eine weitere Ursache hierfür sind die gegenwärtigen geopolitischen Entwicklungen, insbesondere der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Vor dem Hintergrund der Sanktionen gegen Russland und der Unterstützung der Ukraine durch westliche Staaten, darunter Deutschland, haben russische Nachrichtendienste ein erhöhtes Aufklärungsinteresse. Aus diesem Grunde ist auch mit verstärkten Aktivitäten Russlands im Cyberraum zu rechnen.

Angriffsziele

Nachhaltigkeit und Zielauswahl von Cyberangriffen zeigen deutlich den Versuch, Politik und Bundesverwaltung strategisch auszuspionieren. Cyberspionageangriffe gefährden aber auch in hohem Maße den Erfolg und die Entwicklungsmöglichkeiten von Unternehmen.

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