Kampf gegen Drogenkartelle: Deutschland tritt Maritimem Analyse- und Operationszentrum bei

Typ: Pressemitteilung , Datum: 02.04.2024

Zentrum in Lissabon koordiniert gemeinsame Operationen europäischer Strafverfolgungsbehörden

Deutschland ist zum Monatsbeginn dem Maritimen Analyse- und Operationszentrum gegen Rauschgiftkriminalität beigetreten (Maritime Analysis and Operations Centre – Narcotics). Hierbei handelt es sich um eine internationale Organisation mit Sitz in Lissabon, die gegen Drogenhandel auf dem See- und Luftweg vorgeht. Das Zentrum mit Sitz in Lissabon ist eine Einrichtung der Strafverfolgungsbehörden der EU sowie weiterer Partner. Mitglieder sind Frankreich, Irland, Italien, Spanien, die Niederlande, Portugal, das Vereinigte Königreich und jetzt auch Deutschland. 

Bundesinnenministerin Nancy Faeser: "Wir schmieden zielgerichtet internationale Allianzen, um organisierte Kriminalität zu bekämpfen und den internationalen Drogenschmuggel zu unterbinden. Die Mitgliedschaft Deutschlands im Maritimen Analyse- und Operationszentrum in Lissabon ist dafür ein wichtiger Schritt. So können wir Ermittlungen noch enger koordinieren und gezielt zuschlagen.

Wir müssen dafür sorgen, dass Hochseehäfen wie Antwerpen, Rotterdam und Hamburg keine Einfallstore für große Mengen an Rauschgift in die EU sind. Diese Drogen zerstören Menschen und bescheren den Drogenkartellen Milliardengewinne. Wir müssen unsere Häfen noch sicherer machen, durch hohen Ermittlungsdruck und durch eine stärkere Korruptionsprävention bei Unternehmen in den Häfen. Am 7. Mai habe ich die Koalition europäischer Staaten gegen schwere und organisierte Kriminalität in den Hamburger Hafen eingeladen, um unseren Kampf gegen die Drogenkartelle noch stärker zu forcieren."

Das Maritime Analyse- und Operationszentrum konnte allein im Jahr 2023 Rauchgifttransporte mit einem Marktwert von 5,5 Milliarden Euro unterbinden und damit vom europäischen Straßenmarkt fernhalten. 

Durch den Beitritt Deutschlands können in Zukunft auch deutsche Verbindungsbeamte des Bundeskriminalamts Informationen zu verdächtigen Rauschgiftlieferungen, vor allem auf dem Seeweg, mit internationalen Partnern austauschen und analysieren. Das Maritime Analyse- und Operationszentrum koordiniert bei den gemeinsamen Operationen zur Drogenbekämpfung in der Regel die Bereitstellung und den Einsatz von Schiffen und Flugzeugen. Der ermittlungsführende Staat entscheidet dann selbst, ob ein Zugriff erfolgen soll und wie die operativen Maßnahmen konkret ablaufen. 

Der Beitritt ist Teil der Strategie des Bundesinnenministeriums zur Bekämpfung der schweren und organisierten Kriminalität. Die Bundesregierung geht zielgerichtet Koalitionen mit internationalen Partnern gegen Strukturen der Organisierten Kriminalität ein.

Auch die Zusammenarbeit mit Herkunftsstaaten von Rauschgift, insbesondere lateinamerikanischen Staaten, wird erheblich intensiviert. Hierzu ist Bundesinnenministerin Faeser kürzlich nach Brasilien, Peru, Ecuador und Kolumbien gereist und hat mit allen vier Staaten eine engere operative polizeiliche Zusammenarbeit vereinbart, um die Organisierte Kriminalität und den Drogenhandel noch konsequenter zu bekämpfen. 

Deutschland ist bereits 2022 der Koalition europäischer Staaten gegen schwere und organisiert Kriminalität beigetreten. Diese setzt sich vor allem dafür ein, die Sicherheit und Widerstandsfähigkeit der Hochseehäfen zu steigern, damit diese kein Einfallstor für Rauschgift in die EU mehr sind. Am 7. Mai 2024 lädt Ministerin Faeser die Mitglieder der Koalition nach Hamburg zur diesjährigen Konferenz der Ministerinnen und Minister ein.

Der Platz vor dem Dienstgebäude am Moabiter Werder

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