Wichtiger Schritt im Kampf gegen Antisemitismus

Typ: Meldung , Schwerpunktthema: Heimat & Integration , Datum: 31.07.2019

Bundesregierung beruft Beratungskreis aus Wissenschaft, Bildungspraxis und Zivilgesellschaft

Die Bundesregierung hat einen weiteren Schritt im Kampf gegen Antisemitismus umgesetzt und mit heutigem Beschluss des Bundeskabinetts einen Beratungskreis für ihren Beauftragten für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus berufen. "Die berufenen Mitglieder zeichnen sich durch langjähriges Engagement gegen Antisemitismus aus, bringen Kenntnisse im Bereich der Forschung, der Bildungs- und Gedenkstättenarbeit mit und engagieren sich seit langem für jüdisches Leben in Deutschland", sagte Dr. Felix Klein, der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus.

Mit der Berufung wurde der Auftrag aus dem Bundestagsbeschluss 19/444  vom 18. Januar 2018 "Antisemitismus entschlossen bekämpfen" umgesetzt. Demnach soll der Beauftragte von einem unabhängigen Kreis jüdischer und nichtjüdischer Expertinnen und Experten beraten werden. Dieser Kreis aus Wissenschaft, Bildungspraxis und Zivilgesellschaft soll an der Formulierung von Strategien zur Identifizierung von Handlungsfeldern gegen Antisemitismus und der Sichtbarmachung jüdischen Lebens in Deutschland mitwirken. Auch die Schaffung des Amtes von Klein selbst geht auf diesen Bundestagsbeschluss zurück.

"Ich freue mich sehr über die Berufung dieses Gremiums aus ausgewiesenen Expertinnen und Experten, die in ihrer Arbeit ganz unterschiedliche Schwerpunkte verfolgen. Auch und gerade diese Vielfalt macht die besondere Qualität des Gremiums aus. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit", fügte Klein hinzu.

Geplant ist, die Mitglieder des Beratungsgremiums, die ihr Amt allesamt ehrenamtlich ausüben, 2-bis 3-mal im Jahr zu gemeinsamen Treffen einzuladen, vorwiegend in Berlin.

Der Beratungskreis besteht aus:

  • Frau Marina Chernivsky, Leiterin des Kompetenzzentrums für Prävention und Empowerment der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland, Berlin
  • Herrn Dervis Hizarci, Antidiskriminierungsbeauftragter für die Berliner Schulen, Berlin
  • Frau Sybille Hoffmann, Referentin im Baden-Württembergischen Landesinstitut für Schulentwicklung, Stuttgart
  • Herrn Prof. Dr. Doron Kiesel, Wissenschaftlicher Direktor der Bildungsabteilung des Zentralrats der Juden in Deutschland, Frankfurt am Main
  • Herrn Prof. Dr. Volkhard Knigge, Direktor der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora, Weimar
  • Frau Dr. Dani Kranz, Senior Researcher, Bergheim
  • Frau Prof. Barbara Traub, Vorstandsvorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Württemberg, Stuttgart
  • Herrn Burak Yilmaz, Leiter der Projekte "Muslime in Auschwitz", "Heroes Duisburg" und "ReStart", Duisburg

Mit der paritätischen Vertretung von je vier Frauen und Männern wird die Vorgabe des Bundesgremiumbesetzungsgesetzes erfüllt. Die erste Sitzung ist am 3. September 2019 in Berlin geplant.